Mission

Einsatz für die Blinden in Afrika

In den Jahren 1991 und 1992 war der in Hettenshausen lebende Augenarzt Dr. Winfried Grasbon im Auftrag der Christoffel-Blindenmission zu Kurzzeiteinsätzen in vier Krankenhäusern in Ruanda.

1993 und 1995 folgten privat organisierte Operationsreisen nach Nord-Tansania.

Im Jahr 1995 wurde der Verein Afrika-Blindenhilfe Hettenshausen e.V. gegründet im Zusammenhang mit einer großen Spende der Benefiz-Aktion Sternstunden des Bayerischen Rundfunks.

1995 entstanden über die Benediktinerabtei St. Ottilien  Kontakte zu den Krankenhäusern der Missionsbenediktiner im Süden Tansanias. Seitdem wurden regelmäßig Operationsreisen zu den Krankenhäusern Peramiho, Uwemba und Litembo unternommen. Hinzu kamen ab 2002 Sumbawanga (Atman’s Hospital, Regional-Hospital), ab 2005 Mpanda (Regional-Hospital) und 2009 Matema (Lutheran Hospital).

2011 wurde dem Verein vom Krankenhaus Uwemba ein Gebäude für die Augenpatienten überlassen, in dem nach Renovierung ein eigener Augen- Operationssaal eingerichtet wurde. Auch ein YAG-Laser wurde für Uwemba angeschafft. In Uwemba befindet sich das Zentrallager, von dem aus die anderen Krankenhäuser angefahren werden. Zwei Toyota Landcruiser Geländefahrzeuge stehen dafür zur Verfügung.

Für die Organisation der Hilfseinsätze und die Voruntersuchung der Blinden in den abgelegenen Dörfern wurden in Litembo und Uwemba Motorräder bereitgestellt.

Das Krankenhaus Peramiho erhielt für die Augenoperationen eine komplette OP-Ausstattung mit Operationsmikroskop, Sterilisator, Saug-Spülgerät , sämtlichen OP-Instrumenten und einen YAG-Laser für die Ambulanz. Seit 2009 operiert in Peramiho Dr. Kabuka, ein inzwischen pensionierter einheimischer Augenarzt aus Songea, der bereits 1996 von Dr. Grasbon die Technik der Linsenimplantation erlernte und auch den YAG-Laser bedient. Um notwendige Wartungen, Reparaturen und Ersatzteile kümmert sich der Verein. Zusätzlich organisiert Dr. Kabuka einmal jährlich gemeinsame OP-Wochen in Peramiho.

Im Krankenhaus Litembo wurde ebenfalls ein eigener Augen-Operationssaal komplett eingerichtet, in dem das ganze Jahr über Wundversorgungen bei Verletzungen durchgeführt werden. Dafür wurde Olaf Msuha, Opthalmic Nursing Officer, ausgebildet, der seit über 15 Jahren bei allen Einsätzen im OP mitgearbeitet hat.

Alle Krankenhäuser erhielten für die Ambulanz eine Spaltlampe. Ständige Probleme mit der Stromversorgung wurden an drei Standorten mit der Anschaffung eigener Generatoren behoben.

 

Bei seinen Reisen hat Dr. Grasbon in der Regel einen Begleiter aus dem Vereinsumfeld als Helfer in Ambulanz und OP  dabei. Besonders hervorzuheben sind:
Dr. Manfred Hettlage als Begleiter bei 10 Reisen; Klaus Rötting als Begleiter bei 10 Reisen; Dr. Bruno Mrozek als Begleiter bei 11 Reisen, er ist neben der Hilfe bei den Augenpatienten auch in seinem eigenen Fachgebiet als Chirurg und Lehrer im Krankenhaus Litembo sehr gefragt.

Insgesamt erfolgten in den vergangenen Jahren 57 Reisen nach Afrika mit 102 Operationseinsätzen in den verschiedenen Krankenhäusern. Es wurden bisher weit über 6.000 Operationen durchgeführt, im wesentlichen Operationen des grauen Stares mit Implantation künstlicher Hinterkammerlinsen nach Ultraschall-Biometrie, sowie des grünen Stares, auch von Tumoren und Wundversorgungen nach z.T. schwersten Verletzungen. Etwa 10 bis 15 % der operierten Patienten sind Kinder im Alter von vier Monaten bis 14 Jahren. Dazu kamen bisher über 15.000 ambulante Patienten*.

Für sein Engagement erhielt Dr. Grasbon im Jahr 2004 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

2018 erhielt Dr. Grasbon die Bayerische Staatsmedaille für seine Verdienste im Bereich Gesundheit und Pflege


* Stand März 2023. Die aktuellen Zahlen sind in der Statistik ersichtlich